November 2023

Subclinical giant cell arteritis increases the risk of relapse in polymyalgia rheumatica [1]

Zusammenfassung
Die vorliegende Studie hatte zum Ziel, die klinische Bedeutung der subklinischen Riesenzellarteriitis (RZA) bei Polymyalgie (PMR) zu untersuchen und den optimalen Behandlungsansatz zu ermitteln. Patienten mit PMR, die keine kranialen RZA-Symptome hatten wurden eingeschlossen und mittels vaskulärem Ultraschall gescreent; 150 Patienten mit isolierter PMR und 50 mit sonografisch nachgewiesener subklinischer RZA. Die Nachbeobachtungsdauer betrug im Median 22 Monate. Insgesamt hatten 31,3 % der Patienten einen Rückfall, wobei 62 % in der Gruppe mit subklinischer RZA und 16 % in der nur-PMR-Gruppe auftraten (p<0,001), dies obwohl in der subklinischen RZA Gruppe die initialen Steroiddosen höher waren. Die Studie bestätigt, dass die sogenannte ‘subklinische’ RZA eine Riesenzellarteritis ist und wahrscheinlich, wie eine solche behandelt werden sollte. Daten eines systematischen Literaturreviews aus unserer Arbeitsgruppe bestätigen die hohe Prävalenz einer Vaskulitis (29% im PET/CT) bei PMR-Diagnose auch in Abwesenheit klassischer kranialer Symptome (Hemmig et al Subclinical giant cell arteritis in new onset polymyalgia rheumatica A systematic review and meta-analysis of individual patient data. Semin Arthritis Rheum. 2022. doi: 10.1016/j.semarthrit.2022.152017). In unserer lokalen Kohorte von Patienten mit Riesenzellarteritis zeigte sich, dass Patienten mit vorstehender PMR mehr vaskulitische Stenosen schon bei der Diagnose der RZA aufweisen als Patienten ohne PMR in der Vorgeschichte (Prior polymyalgia rheumatica is associated with sonographic vasculitic changes in newly diagnosed patients with giant cell arteritis. Hemmig AK et al Rheumatology 2023 Aug 30: doi: 10.1093/rheumatology/kead450).

Diese Daten unterstützen das Screening von PMR Patienten auf das Vorliegen einer ‘subklinischen’ RZA.

Referenzen
[1] De Miguel et al. Subclinical giant cell arteritis increases the risk of relapse in polymyalgia rheumatica. Ann Rheum diseases 2023 doi:10.1136/ard-2023-224768

Verfasst von
Prof. Dr. med. Thomas Daikeler
Rheumatologie
Universitätsspital Basel
November 2023

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